Chemnitzer Modell Stufe 4: zwei Planungsvarianten für Zentrumsring werden untersucht
Bürgerinnen und Bürger können Hinweise geben
Termin für Baustart noch offen
Chemnitz/Limbach-Oberfrohna – Eines der größten Bauprojekte in der Region um Chemnitz startet: Planung und Bau der Bahnstrecke von Chemnitz-City nach Limbach-Oberfrohna. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität wurde am 20. April 2021 zu den Vorplanungen zum ersten Planfeststellungsabschnitt informiert. Zwei Hauptvarianten sind in der engeren Auswahl. Diese werden nun den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt.
Der erste Planfeststellungsabschnitt umfasst den Falkeplatz, die Theaterstraße und Brückenstraße. Damit wird der Gleis-Zentrumsring (mit der Bahnhofstraße, wo bereits Gleise liegen) geschlossen. Teil des 1. Planfeststellungsabschnittes ist auch die vom Gleisdreieck abzweigende Hartmannstraße bis zur Ermafa-Passage.
Zur Einordnung des ersten Bauabschnittes: Er ist Teil des Gesamtbauvorhabens nach Limbach-Oberfrohna. Die Strecke ist 17 Kilometer lang, davon sind 12 Kilometer Neubau.
Die Finanzierung erfolgt durch den Bund (75 %), den Freistaat Sachsen (15 %) sowie die Stadt Chemnitz (5 %) und den VMS (5 %).
Die Strecke verläuft vom Chemnitzer Zentrum über Hartmann- und Leipziger Straße bis Bornaer Straße. Von dort aus steht der Trassenverlauf noch nicht fest, entsprechende Untersuchungen und Planungen laufen. Als sicher gilt, dass in Limbach-O. die Trasse der still gelegten Eisenbahnstrecke Limbach-O. – Wittgensdorf genutzt wird. Die Strecke verläuft von dort aus weiter bis zur Hainstraße in Oberfrohna. Mit der Fertigstellung des umfangreichen Vorhabens rechnet der VMS Anfang der 2030er Jahre. Abhängig ist der Zeitplan vor allem von der Finanzierung und Freigabe von Planungen.
Beide Varianten variieren hinsichtlich Lage der Gleise, Busspuren, Fußwege, Fahrspuren für motorisierten Individualverkehr (MIV). Die Grafiken im Maßstab 1:5000 und detailliertere Darstellungen im Maßstab 1:1000 sind ab sofort auf den Internetseiten www.vms.de und unter Downloads zu finden.
Aus den detaillierteren Darstellungen 1:1000 geht auch die geplante Lage von Bäumen und Überwegen hervor. Ausdrücklich bitten die Verantwortlichen die Bürger, ihre Ideen einzubringen. Soweit es im Planungsverfahren möglich ist, werden die Vorstellungen berücksichtigt.
Die Bürger werden gebeten, ihre Ideen zu senden an
- info@chemnitzer-modell.de
- Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH, Pressestelle, Am Rathaus 2 in 09111 Chemnitz
- Telefon Serviceteam: 0371 40008-88
VMS-Infrastrukturleiter Mathias Korda: „Es handelt sich beim 1. Abschnitt in der Innenstadt um ein sehr umfangreiches Bauvorhaben, das auch mit Beeinträchtigungen einhergeht. Letztlich wird aber mit Fertigstellung die Stadt Chemnitz als ökologisch vorbildliche und moderne Stadt davon profitieren.“
Bürgermeister Michael Stötzer: "Ich freue mich, dass die Erweiterung des Chemnitzer Modells in Richtung Limbach-Oberfrohna nun die ersten öffentlichen Schritte macht. Die öffentliche Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger Baustein, um den Streckenverlauf in der Innenstadt mit einer möglichst breiten Zustimmung festlegen zu können."
CVAG-Geschäftsführer Jens Meiwald: „„Mit dem Chemnitzer Modell nach Limbach-Oberfrohna wird die CVAG wieder die nördlichen Stadtteile unserer Stadt mit der Straßenbahn erschließen. Somit wird es möglich, unabhängig vom Autoverkehr, komfortabel, sicher und schnell zwischen den Stadtteilen Röhrsdorf und Stadtzentrum zu verkehren. Der erste Planfeststellungsabschnitt ist ein wichtiger Meilenstein dafür und ermöglicht einen Lückenschluss des Straßenbahnnetzes im innerstädtischen Bereich.“
Vom künftigen Gleisdreieck in der Theaterstraße wird die Trasse entlang der Hartmannstraße abzweigen. (Fotomontage: VMS)
Der Zeitplan erster Planfeststellungsabschnitt: Voraussichtlich im 4. Quartal 2021 entscheidet der Chemnitzer Stadtrat, wie es in Bezug auf die konkreten Planungen weitergeht. Bis dahin erfolgen seitens VMS, Stadtverwaltung Chemnitz und CVAG
- umfangreiche Bürgerinformationen über Pressemitteilungen und Social-Media-Kanäle, Werbe-Aktionen, redaktionelle Beiträge in Kundenmagazinen VMS, CVAG, im Amtsblatt Chemnitz u.ä.
- eine Bürgerinformationsveranstaltung (Digital/Präsenz abhängig von Corona-Lage)
Erklärtes Ziel ist es, für den Bau des Zentrumsrings mit Hartmannstraße im Jahr 2023 einen Planfeststellungsbeschluss zu bekommen – faktisch „Grünes Licht“ für den Bau seitens der verantwortlichen Behörden.
Wann gebaut werden kann, wird mit dem Vorliegen eines Planfeststellungsbeschlusses abgestimmt. Dabei ist auch und vor allem das Chemnitzer Kulturhauptstadtjahr 2025 mit seinen vielen Veranstaltungen in Chemnitz und Umgebung zu berücksichtigen.